Familie Glasschröder - Masarwa
 

 


Osterbrünnl


 

Die Kapelle war unter der Schirmherrschaft des Klosters Aldersbach zeitweise ein bedeutender Wallfahrtsort, zu dem die Gläubigen bis aus Österreich kamen. Ruhmannsfelden kam schließlich unter die Herrschaft von Kloster Gotteszell. Die hohen Einnahmen des Osterbrünnls waren dem Abt bald ein Dorn im Auge.  

Mehrfach kam es zu Prügeleien und regelrechten Kämpfen, da die Ruhmannsfeldener ihr Osterbrünnl massiv verteidigten. Die Wallfahrtsstätte wurde schließlich niedergebrannt und durfte lange nicht wiedererrichtet werden. 

Als nach der Auflösung der Klöster 1803 die Bürger einen Neubau versuchten, befahl der Staat den Abbruch. Erst nach dem Brand der Pfarrkirche 1820 durfte das Osterbrünnl neu aufgebaut werden. Ausgelöst durch den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im Sommer 1968, wurde die Kapelle Ziel einer neuen Friedenswallfahrt, zu der sich alljährlich im September fast 1000 Gläubige treffen. Zudem ist die romantisch gelegene Kapelle ein beliebter Ort für Trauungen und Taufen.



Die Sage um unser heißgeliebtes Osterbrünnl 


Der Viehirte des Bruckhofbauern überwachte wie jeden Tag auch am Ostersonntag des Jahres 1660 seine Herde, als in der Teisnach ein Muttergottesbild auf dem Wasser schwamm. Er versuchte sogleich das Bild aus dem Bach zu retten, aber zu seiner  Verwunderung  konnte er es nicht erreichen. Sobald er es anfassen wollte, glitt es ihm unter der Hand fort, tauchte aber alsbald in der Nähe wieder auf, ohne jedoch weiter talabwärts zu schwimmen. So lief der Junge nach  vergeblichem Versuchen, das Bild aus dem Wasser zu fischen zum Bruckhof und erzählte den sonderbaren Vorfall seinem Dienstherrn. Darauf hin ging dieser sogleich mit ihm. Nun versuchten sich beide, jedoch vergebens, um Rettung des Bildes. Jetzt holte der Bruckhofer den Pfarrer. Der konnte das Bild ohne besondere Mühe aus der Teisnach  holen und wollte es nun in die Pfarrkirche tragen. Als er jedoch an die Stelle kam, wo heute das Kirchlein Osterbrünnl steht, wurde das Bild mit einemmal so schwer, dass es ihm unmöglich wurde, es weiter zu tragen. Er lehnte es an einen Baum am Wege. Kaum hatte jedoch das Bild den Boden berührt, sprang eine  Quelle daraus hervor. Sofort erkannte der Pfarrer, dass es der Wunsch der Gottesmutter Maria sei, hier ein Heim zu besitzen und er hängte daher das Bild an die Erle. Der Bruckhofer errichtete daraufhin eine kleine Holzkapelle, die später durch eine Kapelle aus Stein ersetzt wurde. Noch heute befindet sich dort jenes Bild der Gottesmutter, das einst auf dem Wasser schwamm. Dem Wasser aus dem Brunnen auf der Südseite der Kapelle wird heilende Wirkung nachgesagt. So hat seither das Osterbrünnl schon vielen Unglücklichen Trost gespendet und Hilfe gebracht.